Update vom 16. Dezember 2021
Die Bundestagswahl im Rückblick
2021 war das “Superwahljahr” in Deutschland. Sechs Bundesländer haben ihre Landesparlamente gewählt und im September fand die Bundestagswahl statt. Zusätzlich zu den Maßnahmen, wie wir uns auf die Bundestagswahl vorbereitet haben und weiter unten nachgelesen werden kann, möchten wir in unserem Bericht auf die Wahlen zurückblicken und einige Statistiken teilen:
- Zwischen dem 26. Juni und dem 27. September 2021 haben mehr als 125.000 Nutzer:innen aus Deutschland die Werbebibliothek aus Deutschland aufgerufen.
- Über 540.000 Menschen wurden von Facebook auf die Website des Bundeswahlleiters weitergeleitet.
- Darüber hinaus wurden mehr als 340.000 Menschen über einen auf Instagram Stories geposteten Sticker auf die Website des Bundeswahlleiters weitergeleitet.
- Zwischen dem 27. März und dem 27. September 2021 wurden über 2 Millionen Euro für auf Deutschland ausgerichtete politische Werbung ausgegeben.
- Im selben Zeitraum wurden rund 158.000 auf Deutschland ausgerichtete Anzeigen abgelehnt, bevor sie geschaltet wurden, weil der Genehmigungsprozess nicht abgeschlossen war oder kein Disclaimer für politische Anzeigen beigefügt war.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Bericht.
2021 ist das “Superwahljahr”: Sechs Bundesländer wählen ihre Landesparlamente und im September findet die Bundestagswahl statt. Wir sind davon überzeugt, dass Facebook einen positiven Beitrag für die Sicherheit und die Transparenz der Wahlen leisten kann. Jede Wahl ist anders – deshalb haben wir Teams, die sich speziell auf die Wahlen in Deutschland konzentrieren.
Im Folgenden möchten wir vorstellen, wie wir uns vorbereiten:
- Entfernen unzulässiger Inhalte
- Bekämpfen von Falschinformationen
- Eindämmung von viralen Falschinformationen
- Transparenz bei politischen Werbeanzeigen
- Verhindern von Wahlbeeinflussung
- Schutz und Unterstützung für Kandidat*innen
- Facebook Protect
- Designierter Themenschwerpunkt bei Facebook News
- News Feed
Weiterführende Links:
- Werbebibliothek
- Gemeinschaftsstandards
- Community Standards Enforcement Report
- Transparency Center
- Übersicht der Maßnahmen gegen Falschinformationen
Download Factsheet: Deutsch | English
Designierter Themenschwerpunkt bei Facebook News
Insbesondere vor der Bundestagswahl ist es noch wichtiger als sonst, dass Menschen Zugang zu faktenbasierten politischen Informationen haben. Deswegen haben wir auf Facebook News, ein gesonderter Bereich für journalistische Inhalte auf Facebook, einen speziellen Themenbereich zur Bundestagswahl aufbereitet, um Menschen eine breite Auswahl an zuverlässigen Nachrichtenangeboten zur Verfügung zu stellen. Dort finden Menschen vor, während und nach der Bundestagswahl auf Facebook News ausgewogene Berichterstattungen, Analysen und Prognosen der führenden nationalen und lokalen Verlage in Deutschland, die Teil von Facebook News sind.
Neben aktuellen, relevanten Neuigkeiten stellen wir die Beiträge unserer Medienpartner*innen in folgenden Kategorien vor: “Aktuelles”, “Die Ära Merkel”, “Die Wahlkampfthemen” und “Rennen ums Kanzleramt”. Außerdem geben Beiträge im Bereich “Die Wahl erklärt” praktische Informationen zum Wahlsystem und zur Stimmabgabe. So möchten wir unseren Nutzer*innen ermöglichen, am Wahltag eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Am Wahltag selbst und am Folgetag wird der gesamte obere Bereich der Facebook News Startseite aus kuratierten Artikeln zur Bundestagswahl bestehen. Neben Berichterstattungen und Livestreams zum Wahltag finden sich dort erste Prognosen und schlussendlich die Wahlergebnisse. Der Bereich bleibt auf Facebook News bis zur Regierungsbildung bestehen.
Entfernen unzulässiger Inhalte
Die Sicherheit der Menschen auf unseren Plattformen hat für uns höchste Priorität.
- Wir haben weltweit gültige Gemeinschaftsstandards, die öffentlich einsehbar sind und festlegen, was auf Facebook und Instagram erlaubt ist und was nicht. Wenn Inhalte geteilt werden, die gegen unsere Regeln verstoßen, entfernen wir diese.
- Dazu gehören Falschinformationen, die zu unmittelbar drohendem körperlichen Schaden führen könnten oder Falschinformationen über den Wahlprozess, die Menschen von der Stimmabgabe abhalten könnten.
- Seit 2016 haben wir das Team, das sich bei Facebook mit Sicherheitsfragen beschäftigt, auf mehr als 35.000 Mitarbeiter*innen weltweit verdreifacht. Für die Überprüfung von Inhalten sind etwa 15.000 Personen zuständig.
- Wir setzen zudem auf künstliche Intelligenz, um unzulässige Inhalte zu erkennen und schneller zu entfernen.
- Von April bis Juni 2021 haben wir weltweit 31,5 Millionen Inhalte von Facebook entfernt, weil sie gegen unsere Richtlinien zu Hassrede verstoßen haben. Knapp 98 Prozent der Inhalte haben wir entfernt, noch bevor Nutzer*innen sie melden konnten – 2017 lag diese Quote noch bei 24 Prozent.
- Im Juni 2021 haben wir neue Maßnahmen zum Schutz von Gruppen vorgestellt. Darunter befinden sich Ansätze, wie wir Gruppen empfehlen und die Reichweite von Gruppen und Mitgliedern, die gegen unsere Regeln verstoßen, einschränken sowie ihnen Rechte auf unseren Plattformen entziehen. Zudem empfehlen wir in Deutschland keine politischen und neu gegründeten Gruppen mehr.
Bekämpfen von Falschinformationen
Wir reduzieren die Verbreitung von Falschnachrichten, wenn sie von unseren externen, unabhängigen Faktenprüfer*innen als falsch eingestuft wurden. Weltweit arbeiten wir mit über 80 unabhängigen Fact-Checking-Organisationen zusammen, die Inhalte in mehr als 60 Sprachen überprüfen. In Deutschland sind unsere Partner AFP, Correctiv und dpa.
- Sobald unsere Faktenprüfer*innen einen Inhalt als falsch einstufen, reduzieren wir nicht nur die Verbreitung des Inhaltes, sondern fügen Links zu weiterführenden Artikeln oder Warnhinweise hinzu:
- Wir senden Benachrichtigungen an Nutzer*innen, die den Inhalt geteilt haben.
- Wenn Menschen versuchen, einen falschen Inhalt zu teilen, bekommen sie einen Warnhinweis angezeigt. Auch Inhalte, die bereits geteilt wurden, werden mit einem Warnhinweis versehen.
- Unsere Erfahrung zeigt, dass Menschen, die diesen Warnhinweis sehen, in 95 Prozent der Fälle nicht auf den ursprünglichen Inhalt klicken.
- Wir halten es nicht für unsere Aufgabe zu entscheiden, ob Aussagen von Politiker*innen wahr oder falsch sind oder zu verhindern, dass diese die Öffentlichkeit erreichen. Deshalb überprüfen unsere unabhängigen Faktenprüfer*innen keine Inhalte, die von Politiker*innen stammen.
- Wenn Politiker*innen jedoch Inhalte teilen, die zuvor als falsch oder teilweise falsch eingestuft wurden, erhalten sie eine geringere Verbreitung im News Feed von Facebook.
Eindämmung von viralen Falschinformationen
Wir arbeiten hart daran zu verhindern, dass Falschinformationen viral gehen und haben auf WhatsApp und Messenger das Weiterleiten von Nachrichten eingeschränkt:
- Die Anzahl der Personen, an die eine Nachricht gleichzeitig weitergeleitet werden kann, ist auf fünf limitiert.
- Zudem werden Inhalte, die häufig geteilt wurden, mit den Hinweisen „Weitergeleitet“ bzw. „Häufig weitergeleitet“ versehen. Nachrichten mit dem Hinweis „Häufig weitergeleitet“ können nur noch an einen Chat geschickt werden.
Transparenz bei politischen Werbeanzeigen
Wir sind davon überzeugt, dass politische Diskussionen transparent geführt werden müssen, damit sich Wähler*innen ein vollständiges Bild machen können. Dies gilt auch für Werbung zu politisch oder gesellschaftlich relevanten Themen auf Facebook oder Instagram.
- Jede Person, die politische Werbung in Deutschland schalten möchte, muss einen Autorisierungsprozess durchlaufen, um ihre Identität und ihren Aufenthalt in Deutschland zu verifizieren.
- Werbetreibende, die Wahlwerbung bzw. Werbung zu politisch oder gesellschaftlich relevanten Themen in Deutschland schalten möchten, müssen ihre Werbeanzeigen mit dem “Finanziert durch”-Disclaimer kennzeichnen.
- Alle Werbeanzeigen zu politisch oder gesellschaftlich relevanten Themen finden sich in unserer Werbebibliothek. Hier kann öffentlich eingesehen werden, welche Anzeigen derzeit laufen, welche Personengruppen sie gesehen haben und wie viel dafür ausgegeben wurde. Dieses Archiv ist mit umfassenden Suchfunktionen ausgestattet und speichert politische Werbeanzeigen für sieben Jahre.
- Darüber hinaus können alle Nutzer*innen auf eine Anzeige bei Facebook klicken und mit der Funktion “Warum sehe ich diese Werbeanzeige?” mehr Informationen über die Zielgruppen der jeweiligen Werbung erhalten sowie Anzeigen von bestimmten Werbetreibenden blockieren.
- In den Werbepräferenzen auf Facebook und Instagram lässt sich zudem einstellen, wenn jemand weniger politische Werbung im News Feed angezeigt bekommen möchte.
Verhindern von Wahlbeeinflussung
Der Kampf gegen Wahlbeeinflussung hat für uns hohe Priorität. In den letzten dreieinhalb Jahren haben wir regelmäßig Informationen zu unserem Vorgehen gegen koordinierte Desinformationskampagnen (Coordinated Inauthentic Behavior, CIB) veröffentlicht. Aktuelle Fortschritte zeigen wir in unserem monatlichen Bericht.
- Wir haben auf der ganzen Welt spezialisierte Teams aufgebaut, um koordinierte Desinformationskampagnen zu stoppen. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass Akteure versuchen, den politischen Diskurs zu manipulieren und Einfluss auf die öffentliche Debatte zu nehmen, indem sie Seiten, Gruppen und einzelne Konten für gezielte Desinformationskampagnen verwenden.
- Wir gehen gegen diese Netzwerke aufgrund ihres betrügerischen Verhaltens vor, nicht zwangsläufig wegen der Inhalte, die sie teilen. Diese können zulässig sein oder auch nicht.
- Seit 2017 haben wir weltweit mehr als 100 dieser Netzwerke stilllegen können, insbesondere im Vorfeld von Wahlen.
- Jeden Tag blockieren wir Millionen von gefälschten Konten noch bevor sie uns gemeldet werden.
Schutz und Unterstützung für Kandidat*innen
Wir bieten Politiker*innen eine Reihe von hilfreichen Tools, um einen sicheren und verantwortungsvollen Austausch mit Wähler*innen zu ermöglichen. Dank Maßnahmen wie der zweistufigen Authentifizierung, dem Facebook Sicherheits- oder Privatsphäre-Check sind die Konten von Kandidat*innen besser vor unerlaubten Zugriffen und Identitätsbetrug geschützt. Zudem unterstützen wir Sicherheits- und Authentifizierungsmethoden von Drittanbietern wie Google Authenticator oder LastPass.
- Um unangebrachte Kommentare zu reduzieren bzw. zu verhindern, stellen wir verschiedene Tools für die Content-Moderation zur Verfügung. Mit ihnen können z. B. beleidigende Kommentare herausgefiltert oder Kommentare mit bestimmten Wörtern (Keywords) blockiert werden. Seitenadministrator*innen können außerdem Personen entfernen oder sperren.
- Um Kandidat*innen und ihre Wahlkampfteams über die verfügbaren Tools sowie relevante Themen rund um die politische Kommunikation zu informieren, bieten wir regelmäßige Produktschulungen und Webinare an.
- Einen besonderen Fokus legen wir auf die Unterstützung von Kandidatinnen, die im Netz oft ungleich schärferen Tönen ausgesetzt sind als ihre männlichen Kollegen. In regelmäßigen Online-Veranstaltungen informieren wir zusammen mit unseren Partnern aus den Bereichen Gegenrede und Resilienz über Maßnahmen, Funktionen und Taktiken für eine effektive Moderation. Dazu gehören Tipps für die Bewahrung konstruktiver Debatten sowie den Umgang mit belastenden Kommentaren. Des Weiteren bieten wir einen zusätzlichen Meldeweg sowie bei Bedarf eine individuelle Beratung an.
Facebook Protect
Im Rahmen unserer Vorbereitung auf die Bundestagswahl erweitern wir Facebook Protect – ein Programm, welches wir 2019 erstmals eingeführt haben. Es handelt sich dabei um ein freiwilliges Angebot für Kandidierende, ihre Wahlkampfteams und Amtsinhabende in Deutschland, das zusätzliche Sicherheit für ihre persönliche Konten und öffentliche Seiten bietet. Personen, für die Facebook Protect relevant sein könnte, erhalten direkt auf Facebook Benachrichtigungen, um weitere Informationen über das Programm zu erhalten und sich zu registrieren.
Erfahren Sie mehr über Facebook Protect
News Feed
Der News Feed ist der Bereich auf der Startseite, in dem immer die aktuellsten Beiträge angezeigt werden. Dazu gehören Status-Updates, Fotos, Videos und Links von Personen, Seiten oder Gruppen, denen jemand auf Facebook folgt. In den News Feed- und Privatsphäre-Einstellungen können Nutzer*Innen steuern, was sie sehen wollen. Wir wissen, dass es unseren Nutzer*innen wichtig ist, Kontrolle über ihr Facebook-Erlebnis zu haben. Wir werden weiterhin daran arbeiten, ihnen diese zu geben.
Instagram ist ein Ort, an dem die Menschen sich selbst, ihre Ideen und ihre Begeisterung ausdrücken können – um der eigenen Stimme Gehör zu verschaffen, wenn es am wichtigsten ist. Instagram ist Teil der Facebook Familie. Damit gelten alle Maßnahmen, mit denen Facebook als Unternehmen sich für sichere Wahlen in Deutschland einsetzt, auch bei Instagram.