Von Tessa Lyons, Product Manager
Seit anderthalb Jahren gehen wir verstärkt gegen Falschnachrichten vor, indem wir solche Beiträge mit einer Kombination aus technischen Verfahren und menschlicher Verifizierung identifizieren, gefälschte Konten entfernen, mit unabhängigen Faktenprüfern zusammenarbeiten und Initiativen zur Förderung von Medienkompetenz unterstützen. Das ist ein fortlaufender Prozess, um gegen Falschnachrichten vorzugehen. Heute möchten wir mehrere Updates zu diesem Thema bekanntgeben:
- Ausweitung unseres Faktenprüfer-Programms in zusätzlichen Länder
- Erweiterung unserer Tests zur Überprüfung von Fotos und Videos
- Effektivere Faktenprüfung durch den Einsatz neuer Technologien
- Maßnahmen gegen neue Arten von Wiederholungstätern
- Verbesserte Messung und mehr Transparenz durch die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern
Ausweitung unseres Faktenprüfer-Programms in zusätzliche Länder
Seit dem Start der Zusammenarbeit mit unabhängigen Faktenprüfern im vergangenen Frühjahr, wurde das Programm bereits auf 14 Länder ausgedehnt. Wir planen die Ausweitung auf zusätzliche Länder bis Ende des Jahres. Diese zertifizierten, unabhängigen Faktenprüfer bewerten die Richtigkeit von Beiträgen auf Facebook und helfen uns dabei, die Verbreitung von als falsch eingestuften Beiträgen um durchschnittlich 80 Prozent zu reduzieren.
Erweiterung unserer Tests zur Überprüfung von Fotos und Videos
Eine Herausforderung bei der Bekämpfung von Falschinformationen besteht darin, dass sie sich je nach Art des Inhalts und nach Herkunftsland unterscheiden. Um dem Rechnung zu tragen, haben wir unseren Test auf vier Länder ausgedehnt, in denen wir Fotos und Videos überprüfen. Dazu gehören auch solche, die manipuliert (z. B. ein Video, das aufgrund von Manipulation etwas zeigt, das nicht wirklich passiert ist) oder aus dem Zusammenhang gerissen werden (z. B. das Foto eines früheren Vorfalls, das mit einem aktuellen Ereignis in Zusammenhang gebracht wird).
Effektivere Faktenprüfung durch den Einsatz neuer Technologien
Da täglich mehr als eine Milliarde Inhalte auf Facebook veröffentlicht werden, ist es Faktenprüfern nicht möglich, jeden Beitrag einzeln zu prüfen. Deshalb suchen wir nach neuen Wegen, um gefälschte Nachrichten zu erkennen und diesem Phänomen in größerem Umfang entgegenzuwirken:
- Maschinelles Lernen unterstützt uns bei der Aufgabe, Duplikate bereits widerlegter Beiträge aufzuspüren. Zum Beispiel hat ein Faktenprüfer in Frankreich die Behauptung entkräftet, man könne das Opfer eines Schlaganfalls retten, indem man ihm mit einer Nadel in die Finger sticht und Blut abnimmt. So konnten wir über 20 Domains und mehr als 1.400 Links identifizieren, die diese falsche Behauptung verbreiten.
- Außerdem werden wir gemeinsam mit unseren externen Faktenprüfern den sogenannten „Claim Review“ von Schema.org nutzen. Hierbei handelt es sich um ein Open-Source-Framework, das von verschiedenen Technologieunternehmen und Fact-Checking-Organisationen verwendet wird. Dies soll es Faktenprüfern erleichtern, Bewertungen mit Facebook zu teilen und uns helfen, schneller zu reagieren.
Maßnahmen gegen neue Arten von Wiederholungstätern
In der Vergangenheit haben wir Bewertungen von Faktenprüfern als Basis genutzt, um Seiten und Domains zu identifizieren, die regelmäßig Falschnachrichten verbreiten. Unsere Maßnahmen sehen vor, ihre Verbreitung zu reduzieren und die Betreiber daran zu hindern, daraus Profit zu schlagen. Um den Einfluss ausländischer Quellen auf den öffentlichen Diskurs einzudämmen, haben wir begonnen, mittels maschinellen Lernens fremde Seiten zu identifizieren und herabzustufen, die wahrscheinlich finanziell motivierte Falschnachrichten an Menschen in anderen Ländern verbreiten.
Verbesserte Messung und mehr Transparenz durch die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern
Im April haben wir eine neue Initiative angekündigt, die unabhängige Studien über die Rolle der sozialen Medien auf Wahlen und die Demokratie im Allgemeinen fördert. In den kommenden Wochen wird die zugehörige Kommission Vorschläge zur Messung des Umfangs und der Auswirkungen von Falschinformationen auf Facebook einholen. Im Rahmen eines Peer-Review-Prozesses werden anschließend die Forscher ausgewählt, die Mittel für ihre Studien sowie Zugang zu Datensätzen von Facebook unter Einhaltung des Datenschutze erhalten. Diese extern validierte Forschung wird dazu beitragen, dass wir weiterhin verantwortungsvoll handeln und unsere Fortschritte transparent im Auge behalten können.