Heute veröffentlichen wir unseren vierten NetzDG-Transparenzbericht, wie vom Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) vorgesehen.
Der NetzDG-Meldeweg ist ein gesonderter Meldeweg, der unabhängig von unserem üblichen Meldeprozess nach Gemeinschaftsstandards ist. Wenn Personen Inhalte melden wollen, von denen sie glauben, dass sie gegen die im NetzDG genannten Straftatbestände verstoßen, können sie das NetzDG-Meldeformular nutzen.
Wie bereits angekündigt sind wir dabei, unseren NetzDG-Meldeweg in Abstimmung mit den Behörden zu überarbeiten.
Der Transparenzbericht beinhaltet unter anderem die Gesamtzahl der über das Meldeformular übermittelten Beschwerden (“NetzDG-Beschwerden”), die Anzahl der Beschwerden, die zu gelöschten oder gesperrten Inhalten geführt haben, sowie Informationen darüber, wie viele Personen NetzDG-Beschwerden bearbeiten.
- Gesamtzahl der Beschwerden: Im Zeitraum zwischen 1. Juli und 31. Dezember 2019 wurden uns insgesamt 4.274 Inhalte in 3.087 NetzDG-Beschwerden gemeldet (Nutzer können mehrere Inhalte in einer einzigen NetzDG-Beschwerde anführen).
- Anzahl der Beschwerden, die zu gelöschten oder gesperrten Inhalten geführt haben: Von diesen wurden 1.043 Inhalte infolge einer NetzDG-Beschwerde gelöscht oder gesperrt (ca. 24%). Insgesamt haben 562 NetzDG-Beschwerden dazu geführt, dass Inhalte gelöscht oder gesperrt wurden.
- Anzahl der Personen, die NetzDG-Beschwerden prüfen: NetzDG-Beschwerden werden durch Teams aus geschulten Fachkräften und Juristen geprüft. Zu diesen Teams zählen derzeit insgesamt 125 Personen. Diese Personen sind auch in anderen Bereichen als der Bearbeitung von NetzDG-Beschwerden tätig, je nach Beschwerdeaufkommen.
Unser Vorgehen gegen Hassrede
Unabhängig vom NetzDG arbeiten wir hart daran, Hassrede zu entfernen, sobald wir darauf aufmerksam werden. So haben wir in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, indem wir unsere Gemeinschaftsstandards und deren Durchsetzung verbessert haben. Außerdem haben wir das Team, das sich bei Facebook mit Sicherheitsfragen beschäftigt, deutlich vergrößert: Das Team hat mittlerweile mehr als 35.000 Mitarbeiter, von denen etwa 15.000 Inhalte überprüfen.
Zudem helfen uns neue Technologien wie Maschinelles Lernen, Computer Vision und Künstliche Intelligenz, unangemessene Inhalte noch schneller und in einem weitaus größeren Umfang zu finden als es Menschen je könnten.
Wir veröffentlichen regelmäßig Berichte, die darlegen, wie viele Inhalte wir aufgrund von Verstößen gegen unsere Gemeinschaftsstandards beispielsweise im Bereich Hassrede entfernen. Außerdem zeigen die Berichte, wie viele dieser Inhalte mithilfe unserer Technologien entdeckt wurden, bevor sie jemand melden konnte. Weltweit haben wir im Zeitraum von Juli bis September 2019 rund 7 Millionen Inhalte entfernt, weil sie gegen unsere Richtlinien für Hassrede verstoßen haben. Die Anzahl der Inhalte, die wir selbst entdeckt haben, noch bevor sie uns gemeldet werden konnten, stieg von 38 Prozent im ersten Quartal 2018 auf 80,2 Prozent im dritten Quartal 2019. Weitere Informationen zu unseren aktuellen Durchsetzungszahlen finden Sie hier. Wir machen hierbei kontinuierlich Fortschritte. Die Überprüfung durch Menschen bleibt jedoch insbesondere beim Thema Hassrede aufgrund der Komplexität und Feinheiten in der Sprache unerlässlich.
Wir wissen, dass uns bei der Anwendung unserer Gemeinschaftsstandards Fehler unterlaufen können. Aus diesem Grund geben wir Facebook-Nutzern die Möglichkeit, bei einzelnen Beiträgen gegen unsere Entscheidungen Einspruch zu erheben. Dadurch können Menschen eine Entscheidung erneut überprüfen lassen, wenn sie der Meinung sind, dass wir einen Fehler gemacht haben. Außerdem arbeiten wir an einer neuen Möglichkeit, mit der Menschen bei einem unabhängigen Gremium Beschwerde gegen Entscheidungen einlegen können. Mehr Details zu diesem Gremium (“Oversight Board”) und den aktuellen Stand finden Sie hier.
Wir arbeiten hart daran, unangemessene Inhalte von unserer Plattform zu entfernen und Informationen darüber bereitzustellen, wie wir dabei vorgehen. Unsere Teams arbeiten daran, für zukünftige Berichte zur Durchsetzung unserer Gemeinschaftsstandards noch mehr Informationen aufzubereiten.Unsere Arbeit am NetzDG-Transparenzbericht findet parallel zu den zuvor beschriebenen globalen Datenanalysen statt. Wir halten uns dabei an die spezifischen Vorgaben des NetzDG.