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Warum wir unsere direkte Peering-Partnerschaft mit der Deutschen Telekom beenden müssen

Überblick:

  • Als Resultat eines aktuellen Gerichtsentscheids in einer vertragsrechtlichen Streitigkeit zwischen der Deutschen Telekom und Meta müssen wir unsere direkte Peering-Beziehung mit der Deutschen Telekom beenden.
  • Nach monatelangen Gesprächen sind wir überrascht und enttäuscht über das Scheitern der Verhandlungen mit der Deutschen Telekom. Wir haben in Deutschland und weltweit unentgeltliche Peering-Vereinbarungen mit Telekommunikationsanbietern, die ihren Nutzer*innen einen qualitativ hochwertigen und schnellen Zugang zu unseren Apps ermöglichen.
  • Jede*r sollte von einem offenen Internet profitieren, und Meta wird weiterhin alles in seiner Macht stehende tun, um einen qualitativ hochwertigen Zugang zu seinen Apps aufrechtzuerhalten und die Menschen miteinander zu verbinden.

Die Gesellschaft erwartet eine zuverlässige Internetverbindung, um schnell und einfach auf Inhalte ihrer Wahl zugreifen zu können. Leider bringt die Deutsche Telekom das offene Internet nun in Gefahr und untergräbt die Grundsätze der Netzneutralität. Sie nutzt ihre Marktmacht, um in Deutschland eine Art Bezahlschranke aufzubauen. Der Zugang zu Internetdiensten, die der Deutschen Telekom keine Gebühren zahlen, wird für Kund*innen der Deutschen Telekom dadurch potenziell eingeschränkt.

Nach monatelangen Gesprächen und intensiven Bemühungen unsererseits um eine einvernehmliche Lösung,  sind wir überrascht und enttäuscht über das Scheitern der Verhandlungen mit der Deutschen Telekom. Meta hat enorme Anstrengungen unternommen, um seine Apps weiterhin direkt über die Deutsche Telekom zur Verfügung stellen zu können. Angesichts des Gerichtsurteils über die beispiellosen und inakzeptablen Gebühren, die von der Deutschen Telekom gefordert werden, leiten wir unseren Netzwerkverkehr nun jedoch über einen externen Transitprovider, anstatt den Datenverkehr direkt mit der Deutsche Telekom auszutauschen.

Transitprovider helfen dabei, Dienste und Netzwerke über das Internet zu verbinden, wenn eine direkte Verbindung nicht möglich ist. Wir hoffen, dass die Deutsche Telekom ebenfalls entsprechende Anstrengungen unternommen hat, um sicherzustellen, dass das Nutzererlebnis unserer Apps oder anderer Dienste Dritter, wie z. B. Videostreaming-Plattformen, in Deutschland durch unseren Wechsel zu einem Transitprovider nicht eingeschränkt oder gestört wird.

Direkte Peering-Verbindungen ermöglichen es Kund*innen von Telekommunikationsanbietern, auf internetbasierte Dienste zuzugreifen. Wir und viele andere Internetunternehmen stehen in wechselseitigen unentgeltlichen Peering-Beziehungen (sog. “settlement free peering”) mit tausenden anderer Telekommunikationsanbieter weltweit. 

Diese Beziehungen sind weltweit als Standard akzeptiert und funktionieren unentgeltlich in beide Richtungen, da sie für alle von Vorteil sind: Inhalteabieter – wie Meta – investieren in Produkte und Dienste, die die Menschen nutzen wollen; und Telekommunikationsanbieter – wie die Deutsche Telekom – verdienen Geld, indem sie Gebühren für den Internetzugang erheben. Das Ergebnis ist eine positive Online-Erfahrung für alle Nutzer*innen.

Peering wird vom Body of European Regulators for Electronic Communications (BEREC) als fairste und kostengünstigste Methode anerkannt, um die Erwartungen der Endnutzer*innen zu erfüllen. Es gibt eine Vielzahl an Studien, die den Wert von internetbasierten Diensten für Telekommunikationsanbieter belegen.

Wir bieten Telekommunikationsanbietern nicht nur den Wert unserer Dienste. Allein im Jahr 2022 hat Meta global mehr als 27 Milliarden Euro in digitale Infrastruktur investiert, die die Kosten für Telekommunikationsanbieter senkt – auch die Deutsche Telekom profitiert von diesen Investitionen. Darüber hinaus investieren wir auch weiterhin in unser Edge-Netzwerk, welches die Kosten für Telekommunikationsanbieter erheblich senkt, indem es unsere Inhalte näher zu den Verbraucher*innen bringt.

Es steht viel auf dem Spiel. Die Praktiken der Deutschen Telekom stellen einen gefährlichen globalen Präzedenzfall dar und gefährden das Ziel der Netzneutralität und eines offenen Internets für Verbraucher*innen und Unternehmen auf der ganzen Welt. Wir hoffen weiterhin, dass eine Einigung erzielt werden kann, damit die Kund*innen der Deutschen Telekom wie gewohnt auf unsere Apps zugreifen können – genau wie sie es erwarten, wenn sie die Deutsche Telekom für einen Zugang zum Internet bezahlen.